Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al.
2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Caspari, S., O. Dürhammer, M.
Sauer & C. Schmidt (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der
Moose (Anthocerotophyta, Marchantiophyta und Bryophyta)
Deutschlands. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (7):
361-489.
Rote Liste 0 (Ausgestorben oder verschollen)
Rote Liste 1 (Vom Aussterben bedroht)
Rote Liste 2 (Stark gefährdet)
Rote Liste 3 (Gefährdet)
Rote Liste G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes)
Rote Liste R (Wegen Seltenheit gefährdete Arten)
V Vorwarnliste
D Daten unzureichend
* Ungefährdet
♦ Nicht bewertet
Dürhammer, O. & M. Reimann
(2019): Rote Liste und Gesamtartenliste der Moose (Bryophyta)
Bayerns. – Bayerisches Landesamt für Umwelt Hrsg., Augsburg, 84
S.
Gebietseinteilung
alpin: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
kontinental: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
Rote Liste 0 (Ausgestorben oder verschollen)
Rote Liste 1 (Vom Aussterben bedroht)
Rote Liste 2 (Stark gefährdet)
Rote Liste 3 (Gefährdet)
Rote Liste G (Gefährdung unbekannten Ausmaßes)
Rote Liste R (Wegen Seltenheit gefährdete Arten)
V Vorwarnliste
D Daten unzureichend
* Ungefährdet
♦ Nicht bewertet
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Beschreibung der Art
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Bei guter Entwicklung eine mittelgroße, grüne bis dunkelgrüne, leicht kenntliche Art. Schwieriger zu erkennen sind kleinere Hungerformen an trockeneren Standorten mit oft nur zweilappigen Blättern, die mit Lophozia-Arten verwechselt werden können. In lockeren Rasen oder Decken auf Felsen, Blockhalden und Gestein, aber auch einzeln zwischen anderen Moosen umherkriechend. Während die meisten übrigen Barbilophozia-Arten stärker saure Substrate besiedeln, wächst B. barbata hauptsächlich auf neutralen Unterlagen und geht von da aus sowohl in schwach kalkhaltige als auch in schwach saure Bereiche. Begleitarten sind: Hypnum cupressiforme, Dicranum scoparium, Isothecium alopecuroides, Tritomaria quinquedentata, Ctenidium molluscum, Frullania tamarisci, in stärker sauren Bereichen Pleurozium schreberi, Hylocomium splendens, Ptilidium ciliare, Paraleucobryum longifolium und Hedwigia ciliata. Die Art findet sich als Begleiter in verschiedenen Gesellschaften, eingehend hat sich Caspari (2004) damit befasst. Weitere soziologisch-ökologische Angaben finden sich bei: Neumayr (1971); Hertel (1974); Marstaller (1984a); C. Schmidt (2004); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet, vom Flachland bis in die Alpen, in allen Lokalfloren nachgewiesen, aber außerhalb der Gebirge oft selten: Norddeutsches Flachland: Hauptverbreitung in Süd- und Ostbrandenburg, hier auf Sand in lichten, moosreichen Kiefernwäldern, auch in jüngster Zeit an zahlreichen Stellen nachgewiesen. In den übrigen Gebieten heute nur selten und gegenüber früheren Zeiten extensiver Landnutzung stark zurückgegangen. Mittel- und Süddeutschland: In den Mittelgebirgen und den Alpen verbreitet, vor allem über neutralen Gesteinen, besonders Basalt (Rhön), Diabas, Rhyolith und Vulkanit (Caspari 2004), Kalkschiefer und ähnlichen Standorten. Über Kalk in den Alpen, im Jura und in niederschlagsreicheren, klimatisch montan getönten Muschelkalkgebieten. Dagegen in stark sauren Nadelwaldgebieten, etwa im Westerzgebirge oder in Nordostbayern, weitgehend fehlend und nur an reicheren Sonderstandorten. Im Hügelland nur vereinzelt in waldreicheren, weniger dicht besiedelten und nicht zu trockenen Gegenden.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst meist gemischt mit anderen Moosen, größere Reinbestände sind selten. In ihren Hauptverbreitungsgebieten in den Gebirgen kann sie auch heute noch als weitgehend ungefährdet gelten. Im Hügel- und Flachland ist sie gegenüber früheren Zeiten extensiver Nutzung stark bis sehr stark zurückgegangen und in vielen Gebieten ganz verschwunden, hier muss sie als gefährdet eingestuft werden: RL 3.