Bitte klicken Sie die Karte für Details
Neckera menziesii Drumm. |
Synonyme: Metaneckera menziesii (Drumm.) Steere, Neckera mediterranea H.Philib., Neckera turgida Jur., Neckeradelphus menziesii (Drumm.) Steere |
Systematik: Neckera Hedw. / |
Deutscher Name: Rippenblatt-Neckermoos, Geschwollenes Neckermoos
Informationen zu den Fundstellen
Klicken Sie eine Fundstelle an und erhalten Sie hier genauere Informationen.
Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Neckera menziesii Drumm.
Musci Amer., Brit. N. Amer.: 162. 1828
Synonyme: Metaneckera menziesii (Drumm.) Steere, Neckera mediterranea H.Philib., Neckera turgida Jur., Neckeradelphus menziesii (Drumm.) Steere
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Thuidiaceae
> Hypnales
> Neckeraceae
> Neckera
Deutscher Name: Rippenblatt-Neckermoos, Geschwollenes Neckermoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 3: Nr. 941
[ Legende für Rote Liste einblenden ]
Rote Listen:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Gelblich- bis bräunlichgrüne, im Habitus Neckera crispa sehr ähnliche Pflanzen, meist etwas kleiner als diese und durch die Blattrippe und zahlreiche Paraphyllien leicht zu unterscheiden. Die Art wächst im Gebiet ausschließlich an regengeschützten Vertikal- und Überhangsflächen basenreicher Silikatgesteine, an denen kalkhaltiges Sickerwasser ausritt. Besiedelt werden im Gebiet Granit, Gneis, Rotliegendes Konglomerat, Basalt, Diabas und Vulkanit. Die Standorte sind luftfeucht, bergfrisch, aber substrattrocken. Begleiter sind: Homalothecium sericeum, Neckera crispa, N. complanata, Anomodon longifolius, A. viticulosus, Gymnostomum aeruginosum, Tortella tortuosa, an frischeren Stellen Thamnobryum alopecurum. Ausführliche Angaben zur Soziologie bei Caspari (2004), weitere Hinweise in: Nebel & Philippi (2001).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Submediterrane Art, die sich im Gebiet an der Nordgrenze ihres Areals befindet. Verbreitungsschwerpunkt im Saar-Nahe-Hügelland, sonst nur noch an ganz wenigen Sonderstandorten in einigen weiteren Mittelgebirgen: HE: 5525/3 Basaltfelswand des großen Ottersteins am Dammersfeld, 800 m, Geheeb (1871), hier später von J. Futschig und am 21.07.2003 von K. Offner (!) wieder bestätigt, nur spärlich. TH: An vier Stellen im Thüringer Wald auf Rotliegendem Konglomerat, 500–680 m, zusammenfassende Darstellung in: Meinunger (1992). RP, SL: Im Saar-Nahe-Hügelland hat die Art ihren Verbreitungsschwerpunkt im Gebiet, es liegen 65 rezente Einzelnachweise in Höhenlagen zwischen 235 und 470 m vor, ausführliche Darstellung Caspari (2004); Lauer (2005). BW: An vier Fundstellen im Südschwarzwald zwischen 750 und 1140 m, zusammenfassende Darstellung: Ahrens in Nebel & Philippi (2001). BY: Nur an wenigen Stellen in der Rhön, im Frankenwald und im Fichtelgebirge: Rhön: 5625/1, Grenze zu 5525/3: Basaltwände an der Nordseite des Rabensteins, 815 m, Geheeb (1889); 5625/1 Ruine Rabenstein, Basalt, 800 m, 28.09.2004, I. Dietz, C. Schmidt, K. Offner, (!!); Neufund: 5625/1 Rückberg, Basaltfelsen, 840 m, 31.10.2003, K. Offner (!!). Frankenwald: 5735/14 Diabasfelsen SW Bernstein am Wald, 27.05.2006 (!!). Fichtelgebirge: 5837/3 auf Granit am Waldstein, 870 m, von Laurer im September 1861 entdeckt, später von vielen Bryologen bestätigt, dann zwischenzeitlich verschollen, Neubestätigung: 15.06.2003, E. Hertel u. W. Wurzel (!); 5937/4 Luisenburg, Granit, ca. 750 m, Mönkemeyer in Familler (1913); seither unbestätigt; Neufund: 5936/1 Ludwigsfels NO Berneck, Diabas, 7/2005, W. Wurzel (in litt.); Hertel & Wurzel (2006); 5837/4 Epprechtstein, 2006, W. Wurzel (in litt.).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die meisten heutigen Vorkommen sind klein, doch wird in der Literatur auch über einige große Bestände berichtet. Die Art besiedelt im Gebiet niemals Sekundärstandorte, sie muss durch wirksamen Biotopschutz am Standort erhalten werden, mit weiteren Neufunden ist kaum mehr zu rechnen. Die Art hat sich an fast allen älteren Fundstellen bis heute gehalten. In der Vergangenheit wurden einige Vorkommen von Bryologen regelrecht geplündert, so schreibt Geheeb (1898): „ ... mit Hilfe einer Leiter gelang es mir, Prachtrasen in Menge einzusammeln.“; vom Waldstein konnten wir in mehreren Herbarien übermäßig große Belege „bewundern“. Heute und in Zukunft sollte es für jeden seriösen Bryologen selbstverständlich sein, diese und ähnlich seltene Arten nicht mehr zu besammeln, auch nicht für „wissenschaftliche Zwecke“. Auch in RP und SL, wo die Art ihre größte Fundortdichte hat, sollte die Entwicklung der Bestände weiter überwacht und verfolgt werden: RL 3. An allen übrigen Stellen ist die Art stark gefährdet, insbesondere das Klettern sollte hier nicht erlaubt werden, soweit nicht bereits geschehen, sollten alle Stellen als Schutzgebiete gesichert werden: RL 2.