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Fissidens gymnandrus Büse |
Synonyme: Fissidens bryoides var. gymnandrus (Büse) R.Ruthe |
Systematik: Fissidens Hedw. / |
Deutscher Name: Nacktes Spaltzahnmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Fissidens gymnandrus Büse
Hedwigia 8: 55. 1869
Synonyme: Fissidens bryoides var. gymnandrus (Büse) R.Ruthe
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Fissidentaceae
> Fissidentales
> Fissidentaceae
> Fissidens
Deutscher Name: Nacktes Spaltzahnmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 2: Nr. 359
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Rote Listen:
[ x ]
Deutschland 1996 |
Ba-Wü |
Bayern |
Thüringen
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & SCHRÖDER (2000)
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
R: Extrem selten
G: Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
Bemerkungen
§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG bzw. § 18 ThürNatG besonders geschützt
§§: Nach § 20 a Abs. 5 BNatschG streng geschützt
EU: Arten des Anhanges I der EG-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhanges II der FFH-Richtlinie (s. Wenzel e. al. 2000)
EU!: Prioritäre Arten der FFH-Richtlinie
E: Endemit, d. h. endemische Art bzw. Sippe
oder Sippe, die außer in Thüringen nur in
wenigen weiteren Gebieten vorkommt
("subendemische Sippe")
T: Arten die innerhalb Deutschland nur (noch)
in Thüringen vorkommen
V: Verbreitungsschwerpunkt Thüringen (Arten
die innerhalb Deutschlands ihren deutlichen
Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen
besitzen)
A: Arealrand (Arten, deren Arealrand
Thüringen berührt, bzw. die ein isoliertes
Teilareal ["Vorposten"] in Thüringen besitzen)
Abkürzungsverzeichnis zu LUDWIG et al. (1996)
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
G Gefährdung anzunehmen
R Extrem selten
V Zurückgehend
* Derzeit nicht als gefährdet angesehen
** Mit Sicherheit ungefährdet
D Daten mangelhaft
Abkürzungsverzeichnis zu MEINUNGER & NUSS (1996)
Gebietseinteilung
Teil A: Alpen mit voralpinem Hügel- und Moorland
Teil B: Übriges Bayern
Gefährdungskategorien
0: Ausgestorben/verschollen
S: Extrem selten
1: Vom Aussterben bedroht
2: Stark gefährdet
3: Gefährdet
G: Wahrscheinlich gefährdet
Zusatzkennzeichnung
/ In den Alpen nicht gefährdet
D: Besondere Verantwortung in Bezug auf das gesamte Bundesgebiet
E: Besondere Verantwortung in Bezug auf Europa
Abkürzungsverzeichnis zu SAUER & AHRENS (2006)
Gefährdungskategorien
0 Ausgestorben oder verschollen
1 Vom Aussterben bedroht
2 Stark gefährdet
3 Gefährdet
R Extrem selten
G Gefährdung anzunehmen
V Zurückgehend, Art der Vorwarnliste
D Daten mangelhaft
* Nicht gefährdet
Regionen
BW Baden-Württemberg
Rh Oberrheingebiet
Od Odenwald mit Bergstraße
Sch Schwarzwald
Gäu Gäulandschaften
Keu Keuper-Lias-Neckarland (Keuperbergland)
BaH Baar-Hochrhein-Gebiet (inkl. Klettgau und Wutachgebiet)
Alb Schwäbische Alb
Av Alpenvorland
D Deutschland (LUDWIG et al. 1996)
Zusatzkennzeichnung
! Es besteht einen besondere Verantwortung des
Landes Baden-Württemberg für die Erhaltung
dieser Sippe
N Neophyt
N? Einstufung als Neophyt ist fraglich
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten Fissidens bryoides vor allem durch die nackten Antheridien in den Achseln der mittleren und oberen Blätter, die nach unseren Beobachtungen öfter ein schmales, langes Trägerblatt haben. Die Blattspitze ist etwas breiter als bei Fissidens bryoides und meist etwas gezähnelt. Milde (1869) hält sie „wegen ihres eigentümlichen Blüthenstandes und der gezähnten Blätter für eine höchst ausgezeichnete Art“. Charakteristisch ist vor allem ihre Ökologie, sie wächst fast ausschließlich auf mit Schlick und Schwemmsand überzogenen festen Unterlagen (Bäume, Steine, Felsen und Mauern) im Überschwemmungsbereich großer Flüsse, immer in Gesellschaft von Tortula latifolia, Leskea polycarpa und Leptodictyum riparium. Soziologische Aufnahmen bei Frahm (1971). Die Abgrenzung gegen bestimmte Formen von F. bryoides ist noch nicht völlig geklärt, man vergleiche dazu die Anmerkung bei letzterer Art.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in den großen Flusstälern in tieferen Lagen: Ems und Weser: de Bruyn & Homm (1993); Koperski (1998); Elbe: Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973); M. Siemsen (2003); Linke et al. (1998); 2627/1 Winsener Marsch, angeschwemmter Baumstamm am Ilmenaukanal W Tönnhausen, 06.10.1997, WS; F. Müller (2004). Spree, Oder und Neiße: F. Müller & Rätzel (1995); Rätzel et al. (1997); F. Müller & Reimann (1998–1999); F. Müller (2004); 3949/3 Puhlstrom W Schlepzig oberhalb der Wasserkante, 06.10.1996, LM. Zschopau: 5244/32 Zschopau, Felsüberhang unterhalb des Wehres in der Spritzwasserzone, 10.1999, S. Biedermann, det. WS. Nahe: Caspari et al. (2000; 2004); Donau: 7141/2 Auwaldrest NO Straubing, 03.09.1994; 7142/4 Donauinsel O Irlbach, 02.09.1994; 7143/4 Auwald S Donaubrücke bei Deggendorf; NSG Isarmündung, 01.09.1994; 7244/1 NSG Staatshaufen, 04.09.1994; 7344/2 S von Mühlau, an alter Weide, 05.09.1994, LM, WS und I. Nuss; Rhein: Nebel & Philippi (2000). Angaben außerhalb dieser Gebiet bedürfen der Überprüfung, z. B. Loeske (1903).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art benötigt regelmäßig überschwemmte, gut entwickelte und vom Menschen wenig beeinflusste Auwaldstandorte. In ausgebauten oder aufgestauten Flussabschnitten ist sie selten oder fehlt. Die reichsten Vorkommen befinden sich im badischen Rheintal, hier ist die Art noch wenig gefährdet: RL 3, Nebel & Philippi (2000). In den übrigen Gebieten ist sie wegen Seltenheit gefährdet: RL R, so etwa in BB: Klawitter et al. (2002). In BY fanden wir sie mit I. Nuss in Auwäldern an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen an mehreren Stellen in schönen Beständen, auch hier ist die Art durch den geplanten Flussausbau stark gefährdet.